„Die EU-Kommission hat im Juni einen Gesetzesvorschlag für die Einführung des digitalen Euros veröffentlicht. Der Entwurf sieht vor, dass der digitale Euro den Status eines elektronischen gesetzlichen Zahlungsmittels haben wird, womit es obligatorisch sein würde, ihn als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Im Herbst will die EZB über die nächsten Schritte entscheiden. Dann endet die vor rund zwei Jahren eingeleitete Untersuchungs- und Testphase. Bis zur tatsächlichen Einführung würden dann wohl noch einmal rund drei Jahre vergehen.
Das digitale Zentralbankgeld ist längst keine Verschwörungstheorie mehr. Aber die Prozesse in Europa sind langsamer als in Asien, was die meisten EU-Bürger in diesem Fall vermutlich begrüßen dürften. Seitdem die ersten Ideen der CBDCs („Central Bank Digital Currencies“) aufkamen, hat es aus der Mitte der Gesellschaft eigentlich nur Kritik gehagelt. Es geht in erster Linie um die dystopischen Kontrollmöglichkeiten einer solchen Zentralbankwährung, bei der alle Zahlungen problemlos nachverfolgbar wären.“