„Der Fokus des Westens auf Sanktionen als wirtschaftspolitische Reaktion auf die Ukraine-Krise ist fehlgeleitet und letztlich ineffektiv. Die Idee einer solchen Sanktionspolitik vereinfacht komplexe Sachverhalte oft zu stark und geht nicht auf die eigentlichen Ursachen ein, was zu unbeabsichtigten Folgen führen muss und die Spannungen sogar immer weiter verschärft. Aktuell wird die Schuld für viele unliebsame Folgen oft ausschließlich Russland zugeschoben, während die Schuld der eigenen Politik wie der ukrainischen Elite und anderer Akteure an dem ursächlichen Konflikt völlig übersehen oder absichtlich ausgeblendet wird.“
„Obendrein spiegelt das Verhängen von Sanktionen einen engstirnigen Ansatz von Machtausübung wider, der sich auf Strafmaßnahmen anstatt auf konstruktives diplomatisches Engagement konzentriert. Sanktionen kann man daher sogar als Zeichen der Schwäche ansehen, denn sie deuten auf die Unfähigkeit hin, komplexe Probleme diplomatisch zu lösen und sich stattdessen auf Strafen und Zwangsmaßnahmen verlassen zu wollen.“