Die „Welt“ kommentiert:
„Das konnte sich der Muskelprotz der Weltwirtschaft lange Zeit leisten. Jetzt ist das vorbei und alle fragen sich, warum es mit dieser Wucht nur Deutschland trifft. Die Antwort findet sich in dem, was Sozialwissenschaftler Pfadabhängigkeit nennen. Vor langer Zeit getroffene Entscheidungen definieren den Handlungsrahmen. Die Kosten eines radikalen Wechsels sind für Interessengruppen höher als der vermeintliche Nutzen. Deutschland hat mit zwei spezifischen Problemen zu kämpfen, die es so in vergleichbaren Staaten nicht gibt: Migration und Energiepolitik. Es lebten bei uns Ende 2023 mehr als 3,1 Millionen Schutzsuchende. Zehn Jahre vorher waren es laut dem Statistischen Bundesamt noch 613.000 Personen. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der ausländischen Bevölkerung um sechs Millionen Personen. Das traf auf eine wegen des demografischen Wandels auf Schrumpfung ausgelegte Infrastruktur.“