Der französische Staatschef Emmanuel Macron hat neulich dazu aufgerufen, die Elsässer, die „unter Zwang“ in Hitlers Streitkräften gekämpft haben („Malgré-nous“ – der Begriff kommt von der Schutzbehauptung elsässischer Kollaborateure, sie seien gegen ihren Willen zur Zusammenarbeit mit den Deutschen gezwungen worden), mit den Opfern des Faschismus gleichzusetzen. Dabei ging er allerdings weiter und zählte zu „Frankreichs verlorenen Söhnen“, die nun der Nachsicht bedürften, ausdrücklich auch diejenigen, die sich freiwillig für Hitlerdeutschland engagiert haben.“
„Als Deutscher hat man da einige Fragen. Erstens, was unterscheidet Macron und die Grüne („Grün ist das junge Braun, Braun ist das verwelkte Grün“, lehrt uns die Natur) Barseghian eigentlich noch von dem AfD-Abgeordneten Maximilian Krah mit seinem Differenzierungsversuch unter SS-Männern kurz vor der Europawahl? Zweitens, warum ist Marine Le Pen, die wegen Krah jede Zusammenarbeit mit der deutschen AfD aufgekündigt hat, die Rechtsradikale und nicht Emmanuel Macron, der nicht weniger, sondern deutlich mehr die Schuld von SS-Leuten relativiert, als es Krah in einem Nebensatz getan hatte?
Die wichtigste Frage ist jedoch: Brauchen tatsächlich nur die Deutschen eine neue Portion Denazifizierung in diesem Europa, das in seinem Hass auf Russen offenbar jede Orientierung und jeden Begriff von Gut und Böse verloren hat?“