„Doch die journalistische Selbstüberschätzung ist nicht nur formal, sondern auch inhaltlich anmassend: Sie folgt der Prämisse, dass die bestehenden klimapolitischen Lösungsangebote hinreichend seien und bloss noch «unbewusste, aber wirkmächtige psychologische Abwehrmechanismen» (Schurmann) überwunden werden müssten. Was aber, wenn es der Bevölkerung nicht an Bewusstsein für die Gefahren der fossilen Energiewirtschaft mangelt, sondern an Einverständnis mit den angebotenen Alternativen? Wenn sie sich im Zweifel für kurzfristige Stabilität und die Sicherung demokratischer und marktwirtschaftlicher Strukturen entscheidet statt für die Risiken einer strikten Klimapolitik? Sollten Journalisten solche Entscheidungen nicht eher politisieren, anstatt sie zu psychologisieren?“