Der Historiker René Schlott schreibt in der „Berliner Zeitung“:
„Und doch werden wir das ungeliebte Thema nicht los. Denn Corona war eben nicht nur eine dieser abstrakten Nachrichten, auf die man mit einer Betroffenheitsgeste reagieren und es damit gleichsam abhaken konnte, sondern es war eines dieser wenigen konkreten Ereignisse, vielleicht sogar das erste zu unseren Lebzeiten, das jeden von uns unmittelbar betraf, sei es als Infektion oder Impfung, als Krankheit oder gar Krankenhausaufenthalt, als Zeit, in der man seinen Beruf nicht ausüben oder nicht zur Schule gehen durfte, als Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben, als Ende von Freundschaften und anderen sozialen Beziehungen, als Verlust von Angehörigen oder als tiefgreifende Veränderung des Alltags, ja als Zäsur im Leben, die die Sicht auf Staat, Gesellschaft, Krankheit, Tod und Mitmenschen verändert hat.„