Zusammenfassung und Empfehlungen Welle 70
Die Corona-Impfung wurde viel diskutiert und es kommt vermehrt die Frage auf, ob sich dies auch auf die Sicht auf Impfungen generell ausgewirkt haben könnte. In der Tat hat sich die Sicht der Bevölkerung auf Impfungen verändert – im Vergleich zu Sommer 2020 gibt es heute mehr Unsichere und Personen mit Fragen und weniger eindeutige Impf-”Fans”. Dies entspricht ungefähr dem Stand von 2012; die Vertrauensgewinne der letzten Dekade sind aktuell verschwunden.
Vergleicht man Daten vom April 2020 mit heute, so wird deutlich, dass insbesondere das Vertrauen in die Sicherheit von Impfungen abgenommen hat; die Ansicht, Impfungen seien überflüssig, hat zugenommen. Das Abwägen von Nutzen und Risiken einer Impfung hat zugenommen; die Annahme, man müsse sich nicht impfen lassen, wenn andere geimpft sind, hat zugenommen. Die Wahrnehmung praktischer Barrieren hat sich nicht verändert.
Implikation und Empfehlung:
- Die Veränderung der allgemeinen Wahrnehmung des Impfens wird in Zukunft voraussichtlich mehr und herausfordernde Impfaufklärung benötigen.
- Der wachsende Informationsbedarf sollte mit evidenzbasierten, nutzerzentrierten, handlungsorientierten und verständlichen Informationsangeboten bedient werden.
- Medizinisches Personal sollte darauf vorbereitet werden, dass Fragen zum Impfen verstärkt auftreten können. Sie sollten dabei unterstützt werden, diese gut zu beantworten.
- Evidenzbasierte Ressourcen zur Verbesserung der Impfkommunikation und Impfprogramme sind auf dieser Webseite unter Mehr/Ressourcen zu finden“