Im Interview sagte der Palliativmediziner Dr. Matthias Thöns:
„Ich finde es entsetzlich, dass aktuell ein Krankheitsbild, das schon immer palliativmedizinisch behandelt wurde – die Lungenentzündung am Ende des Lebens – jetzt plötzlich als zu beatmender Intensivfall gesehen wird. Und zwar ausschließlich so. Der typische Covid-19-Patient, der in einem Krankenhaus landet, ist hochaltrig und hat viele Vorerkrankungen. Wer möchte denn mit über 80 und mit schwerer Krebserkrankung am Ende seines Lebens einen Tubus im Hals haben, wenn die Sterblichkeit insgesamt bei 88 bis 97 Prozent liegt? Wenn man sieht, dass das mit dem Alter zunimmt, dann haben manche Patienten nach der Beatmung eine Überlebenschance im Promillebereich. Das ist unethische Medizin.“