„taz“: Aus deutscher Perspektive mutet es komisch an: Von 62 Jahren auf 64 Jahre – hierzulande geht’s erst mit 67 in die volle Rente.
Cohn-Bendit: „Die Auseinandersetzung ist nicht wirklich rational. Aber man kann sie emotional total nachvollziehen. Gerade für Frauen, die den ganzen Coronastress auch in ihren Familien überwiegend zu tragen hatten, ist es eine Horrorvorstellung, zwei Jahre länger arbeiten zu müssen, da eh ihre Renten niedriger sind als die der Männer. Es geht beim Thema Rente aber ohnehin um eine inzwischen kollektive Wunschvorstellung: Wir wollen so schnell wie möglich frei sein, und frei sein ist die Rente. Der Sozialismus ist kein Projekt mehr, und der christliche Glaube, nach dem das eigentliche Leben nach dem Tode anfängt, ist auch perdu. So ist die Rente ein Freiheitsversprechen.“
Aufstand gegen Macron: „Paris brennt“ titelt die „Junge Welt“ und übertreibt einerseits, da offenbar v.a. Müllhaufen brennen, andererseits entspricht es offenbar den Tatsachen: „Bevölkerung Frankreichs lässt sich von der Staatsmacht nicht einschüchtern: Streiks und Proteste gehen weiter“.