„Insgesamt 4,2 Milliarden Impfdosen hat die Europäische Union bestellt – genug, um jeden Unionsbürger neun Mal gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Verimpft allerdings wurde nicht einmal ein Viertel der georderten Menge. Und so ringen die EU-Mitgliedstaaten seit Monaten hinter verschlossenen Türen mit den Impfstoffherstellern um eine Anpassung der Deals, damit bestellte, aber nicht benötigte Dosen gar nicht erst geliefert und auch nicht bezahlt werden müssen.“
„Auf Anfrage der WELT-Redaktion wollte sich das Bundesgesundheitsministerium nicht äußern – was für Unmut in der Opposition sorgt. „Wegen der üblichen Intransparenz des Bundesgesundheitsministeriums weiß die Öffentlichkeit bis heute nicht konkret, um wie viele nicht benutzte Impfdosen es tatsächlich geht und was sie kosten sollen“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Kathrin Vogler. Dass Pfizer jetzt weitere Milliarden Euro kassiere, während wertvolle Impfstoffe verfallen, sei das Ergebnis einer Politik, „die sich statt am Gemeinwohl konsequent an den Profitinteressen der Pharmaindustrie orientiert“.