„Oft heißt es, mit Störungen des öffentlichen Lebens überzeuge man niemanden. Dabei braucht es weniger Überzeugung und mehr politische Maßnahmen, weil die Bedrohung durch die Erderwärmung längst wissenschaftlich unstrittig ist.
Es trifft schon lange die Falschen
Es reicht ein Blick auf die absehbaren Folgen der Klimakrise: 132 Millionen Menschen, die durch die globale Erwärmung bis 2030 inextreme Armut getrieben werden, wenn nicht schnell und umfassend in Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen investiert wird. Über 200 Millionen Menschen, die deshalb bis 2050 gezwungen sein könnten, zu fliehen. 3,5 Milliarden Menschen, die in 50 Jahren unter extremer Hitze leiden könnten.
Das trifft die Falschen, schon lange. Am härtesten jene, die am wenigsten Emissionen verursachen und für deren Akzeptanz klimapolitischer Untätigkeit sich bisher kaum jemand interessiert hat. Die Klimakrise trifft Kinder, Hungernde, Flüchtende, die Ärmsten vor dem Mittelstand vor den Wohlhabenden vor den Superreichen. Klar kann man sich trotzdem ärgern, wenn man im Stau steht. Man kann sich aber auch wundern, warum wir ständig im Ärger steckenbleiben.“