„Die EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen lobte am vergangenen Samstag im ukrainischen Parlament das Ausmass der Reformen mitten in einem grossen Krieg. Die von der EU als Voraussetzung für Beitrittsverhandlungen verlangten Reformen seien «zu über 90 Prozent» vollbracht. So rechnen Beobachter damit, dass die EU-Kommission die Türe für offizielle Beitrittsverhandlungen aufmacht, aber noch einige Bedingungen stellt.
Im Namen der Kohäsionspolitik und der Landwirtschaftspolitik. In der Summe beider Domänen würde die Ukraine auch losgelöst von Krieg und Wiederaufbauhilfen zum klar grössten Empfänger von EU-Geldern. Dafür sorgt die ukrainische Kombination aus Armut, Bevölkerungsgrösse und Bedeutung der Landwirtschaft.
Das bisher ärmste EU-Mitglied ist Bulgarien. Dessen Bruttonationaleinkommen pro Kopf der Bevölkerung lag im vergangenen Jahr etwa 40 Prozent unter dem EU-Durchschnitt und war nur ein Drittel so gross wie beim Spitzenreiter Luxemburg. Die Ukraine lag noch einmal 60 Prozent unter dem Niveau von Bulgarien. Und dies galt schon vor dem Kriegsjahr 2022.„