Wenden wir uns wieder Umberto Ecos Roman “Der Friedhof in Prag“ zu:
“Wir brauchen einen Feind, um den Menschen Hoffnung zu geben … die Bedeutung der Identität beruht … auf Hass, auf Hass auf diejenigen, die nicht so sind wie wir. Der Hass muss als staatsbürgerliche Leidenschaft kultiviert werden. Der Feind ist der Freund des Volkes. Man braucht immer jemanden, den man hassen kann, um sich in seinem eigenen Elend gerechtfertigt zu fühlen. Hass ist die wahre ursprüngliche Leidenschaft… Man liebt nicht sein ganzes Leben lang jemanden – diese unmögliche Hoffnung ist die Quelle von Ehebruch, Muttermord, Verrat an Freunden … Aber man kann jemanden sein ganzes Leben lang hassen – vorausgesetzt, er ist immer da, um den Hass am Leben zu erhalten. Hass wärmt das Herz.”