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„Die Gesundheit ist im Spitzen­fußball nachrangig“

Das „Ärzteblatt“ fragt Prof. Dieter Leyk, Deutsche Sporthochschule Köln: „Was genau ist bei der Häufigkeit das Problem, wenn die Spieler doch gut trainiert sind?
Zahlen der Unfallversicherungen zeigen, dass von den Fußballprofis in der 1. und 2. Liga nur 20 % in einer Saison keine Verletzung davontragen. Durchschnittlich verletzen sich Bundesligaprofis mehr als 2-mal pro Saison und fallen insgesamt knapp 1 Monat aus. Das ist heftig. Hinzu kommt der enorme Druck, möglichst schnell wieder zu spielen: Laut Leitlinie soll bei einer frische Außenbandverletzung für mindestens 5 Wochen eine Orthesenbehandlung erfolgen; mehrheitlich stehen die Profis aber schon wieder nach 3 Wochen auf dem Platz. All das ist nicht gesund. Profisportler sind auf das Funktionieren ihres Körpers angewiesen; sie gehen häufig über Grenzen, trotz gesundheitlicher Risiken. Außerdem: Der Einzelne ist im Mannschaftssport schnell ersetzbar.“