Der Herausgeber der Schweizer „Weltwoche“, Roger Köppel, schreibt:
„Vom Krieg ist hier nichts zu spüren. Moskau blüht. Am Samstagabend herrscht Partystimmung in den Cafés und Restaurants. Viele auffallend schöne und gutgekleidete junge Menschen sind unterwegs. Auf einer Nebenstrasse entdecke ich eine Reihe von Boutiquen mit klangvollen Markennamen, die merkwürdig verwahrlost scheinen. Meine russischen Freunde erklären mir, dass diese Geschäfte, Prada et cetera, sanktionsbedingt geschlossen seien. Daneben aber gibt es eine ganze Menge von hiesigen Firmen und Branchen, die boomen. Wegen der Sanktionen gingen topmoderne westliche Fabriken zu Spottpreisen in russischen Besitz über. Der Wirtschaftskrieg gegen Putin produziert auch eine Glücksritter- und Goldgräberatmosphäre. Viele im Westen glauben, Russland krache unter dem Druck zusammen. Solche Annahmen entkräftet das sommerlich funkelnde Moskau, um Welten schöner als die im Quervergleich versifft wirkenden Metropolen Berlin, London oder Paris.“