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Erst grün, dann rechts

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Die Soziologen Nadine Frei und Oliver Nachtwey, Professor für Sozialstrukturanalyse, an der Uni Basel, gingen in einer Studie, im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung, der Frage nach, in welchen Milieus die Anhänger der Querdenker-Szene beheimatet sind.

„Die »freiheitlichen Werte«, auf die sich die »Querdenker« berufen, gelten für sie auch in der Pandemie. Der Schutz von Mitmenschen müsse hintanstehen. Es gelte die Devise: Individualität vor Solidarität.“

SOLCH EINEN WISSENSCHAFTLICHEN BEFUND MUSS MAN ERST MAL FORMULIEREN…

Diese Form von »antiautoritärem Gestus« überrascht den Soziologen Nachtwey. Auch unterscheide sie sich von Motiven in Ostdeutschland. Dort würde sich die »Querdenken«-Bewegung hauptsächlich aus dem rechten Milieu rekrutieren. In Baden-Württemberg hingegen wählte der Großteil früher Grün. Inzwischen stellten sich die meisten Menschen bei Umfragen als Nicht- oder AfD-Wähler heraus. Außerdem scheinen sie sich kaum noch gegen die extreme Rechte abzugrenzen. Bei den Demonstrationen heiße es: »Wir laufen nicht mit Nazis mit, die Nazis laufen mit uns mit.“