Wahrscheinlich ist der deutsche Star-/Staatsphilosoph immer mal wieder angerufen worden und man kam zu Gesprächen in kleiner Runde zusammen, bei denen es dann hieß: Also, Herr Habermas, sie sollten sich zu diesem nationalen pandemischen Supergau auch mal öffentlich äußern, vor allem, weil er, das müssen wir jetzt begreifen, wohl schon immer einen Hang zur „Großtheorie“, zu der einen Erklärung der Welt, hatte, und er deshalb die Maßnahmen rechtfertigen würde – aber vielleicht ist er auch einfach nur ein alter Mann, 92 Jahre, und hat Angst vor dem Tod.
„In der September-Ausgabe von „Blätter“ veröffentlichte Habermas einen längeren Beitrag über „Corona und der Schutz des Lebens: Zur Grundrechtsdebatte in der pandemischen Ausnahmesituation.“ Darin stellt er fest, der Staat müsse geradezu in Situationen wie derzeit die Grundrechte stark einschränken und alle aufrechten Bürger müssten das als letztlich freiwilliges Soidaropfer begreifen und gutheißen.“